Filmtipp

Sie singt die Menschenrechte

„I am a Noise“. Die Ikone der Menschenrechtsbewegung Joan Baez wird mit einem Dokumentarfilm gewürdigt.

Ein überaus informativer und interessanter Film über die Protestsong-Ikone Joan Baez ist „I am a Noise“. Er bietet einen sehr privaten Einblick in das Leben der nunmehr 82-jährigen Musikerin. Während verschiedener Alltagstätigkeiten wie dem Bügeln ihres Bühnen-Outfits und Singen mit dem Hund Baez erzählt die Sängerin von ihrem bewegten Leben. Ursprünglich, sagt sie, habe sie Tänzerin werden wollen; stieg aber stattdessen in jungen Jahren mit ihrer glockenhellen Stimme zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung auf. Nicht zuletzt die Wiederentdeckung von Arbeiterliedern in einfachster Darbietung mit Akustikbegleitung führte zu ihrem schnellen Ruhm, Weltruhm.

Baez besitzt das seltene Talent, das Telefonbuch singen zu können und dennoch absolut unverwechselbar zu sein. Gepaart mit ihrem nimmermüden Engagement für die Menschenrechte war sie eine der Hauptfiguren der US-amerikanischen Antikriegsproteste seit den 1960er-Jahren.

Sie setzte sich für inhaftierte Künstler ein, kämpfte gegen Rassismus, engagierte sich bei Amnesty International und gründete sogar die Sektion an der Westküste der USA.

Joan Baez I Am A Noise - Official Trailer | Music Documentary | In Theaters October 6
  • Magnolia Pictures & Magnet Releasing

Diese wichtigen Stationen in ihrem Leben lässt die Musikerin, die sich mit Yoga fit hält und mit ihrem Sohn auf nun kleineren Bühnen auftritt, im Gespräch mit den Regisseurinnen einfließen. Ihr nicht immer spannungsfreies Verhältnis zu Bob Dylan und anderen Kollegen, kriegt ein Sonderkapitel.

„I am a Noise“ ist ein interessanter Film über Musik und wie sie entsteht – am Beispiel einer besonderen Künstlerin, deren Stimme bis heute nicht nachgelassen hat.

„Joan Baez – I Am a Noise“. US 2023. Regie: Miri Navasky, Maeve O'Boyle, Karen O‘Connor. Kinostart: 28. Dezember 2023